Kompetenz

Das erste große Bildungsprojekt der Schule fürs Leben ist eine Schule mit Lehrwerkstätten für 250 Kinder und Jugendliche in dem Heimatort des Vereinsgründers Andrés Bäppler: Das Colegio und die Talleres de las Aguas in Montebello bei Cali, Kolumbien. Neben Grundschule und weiterführender Schule werden dort in Kürze sieben Ausbildungsberufe angeboten: Gastronomie, Bauen mit Guadua, Schreinerei, Dachziegelproduktion, Näherei, Hauswirtschaft und Einzelhandel. Dieses Bildungsprojekt finanziert sich bereits nach nur 6 Jahren zu 80% selbst dank des Netzwerkes, dem internationalen Austausch und dem Verkauf von Produkten und Serviceleistungen der Lehrwerkstätten. Der neu gegründete Förderverein der Schule fürs Leben „Montebellos Kinder“ hat im April 2011 begonnen dieses Projekt zu übernehmen, um es weiter zu begleiten und zu stabilisieren. Ende 2011 ist das erste große Bildungsprojekt der Schule fürs Leben damit erfolgreich abgeschlossen. Zurzeit, im Jahr des Waldes, bereitet die Schule fürs Leben zusammen mit dem BMZ und anderen leistungsstarken Partnern das zweite große Bildungsprojekt vor: BAMBUSWALDhoch10 ist ein BildungsUmweltUnternehmen, das nicht nur Lehrwerkstätten rund um den Bambus initiiert, sondern auch große Flächen Bambuswald und Permagarten aufforstet und Produktionsstätten für die Herstellung von Bambusprodukten aufbaut. 

Maßnahmen

Damit die Schulen und Lehrwerkstätten unabhängig von deutschen Fördermitteln werden können, initiiert und entwickelt Schule fürs Leben gemeinsam mit Menschen vor Ort drei flankierende Maßnahmen:

Aufbau eines Netzwerkes zur langfristigen verbindlichen Finanzierung der laufenden Kosten. Hier werden möglichst viele staatliche, private, gewerbliche und gemeinnützige Unterstützer im Projektland eingebunden, wie zum Beispiel Schulämter, private Dauerspender, RotaryClubs, Firmen, Hochschulen oder regionale NGOs.

Aufbau von sogenannten Social Businesses zur Erwirtschaftung von Einnahmen. Hier sensibilisiert die Schule fürs Leben für besondere lokale Potentiale wie zum Beispiel den Bambus in Kolumbien oder das heilkundliche Wissen der Indianer, und hilft dies als Wirtschaftsfaktor zu entwickeln. Der Schulträger beginnt neben der Bildungseinrichtung ein wirtschaftliches Unternehmen zu betreiben, dessen Gewinne zur nachhaltigen Finanzierung der laufenden Schulkosten verwendet werden. 

Internationaler Austausch in den sozialen Projekten zum gemeinsamen Lernen beim gemeinsamen Tun. Damit ermöglicht die Schule fürs Leben den Wissens- und Bewusstseinstransfer von Deutschland zum Projektstandort und umgekehrt. 

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Hinter der Schule fürs Leben steht eine individuelle Geschichte, in der ein einzelner Mensch unbeirrbar seinen Traum verwirklicht hat. Der Gründer der Organisation ist der Halbkolumbianer Andrés Bäppler. Mit viel Engagement gründete er 2003 in Cali Schulen, Ausbildungsbetriebe und Lehrwerkstätten, Heime und eine Bibliothek, in denen die Kinder und Jugendlichen unterrichtet werden. Der Verein hat das Ziel, mittellosen Kindern und Jugendlichen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen, nach dem Motto: Fischen lehren statt Fische schenken, bzw. Hilfe zur Selbsthilfe. Zusammen mit starken Partnern in Deutschland und dem Projektland Kolumbien entwickelt Schule fürs Leben Bildungsprojekte, die sich nach spätestens zehn Jahren selbst finanzieren können.

Weg

Die Schüler üben neben Lesen, Schreiben und Rechnen auch eine angemessene Lebensweise, sowie musische, handwerkliche, sportliche und fremdsprachliche Fähigkeiten. Mit Hilfe einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung werden junge Menschen zu Multiplikatoren, die nachhaltige Veränderungen in ihrer Heimat bewirken können.

weltwärts bezeichnet den neuen, aus öffentlichen Mitteln geförderten Freiwilligendienst in Entwicklungsländern. In Deutschland gibt es schon seit langem Organisationen und Strukturen, die Freiwilligendienste weltweit möglich machen. Antatt ein eigenes Programm auszubauen, nutzt das BMZ die vorhandenen Strukturen und stellt den Entsendeorganisationen einen Geldtopf zur Verfügung. Die Kosten des Freiwilligendienst weltwärts werden zu 75 Prozent gefördert - für den restlichen Teil der Kosten gründet der Freiwillige jedoch einen Förderkreis, der ihn und die Entsendeorganisation durch Spenden unterstützt. 

Warum weltwärts?
Es geht für die jungen Teilnehmer/innen darum, interkulturellen Austausch zu erleben. Durch Kontakte und aktive Mitarbeit an Projekten im Einsatzland soll das Verständnis einer anderen Kultur, sowie Achtung und Toleranz gefördert werden. Das Motto der Initiative ist „Lernen durch tatkräftiges Helfen“.
»Gemeinsames Arbeiten und Lernen kennt weder Rassismus noch Ausgrenzung. Der neue Freiwilligendienst wird einen wichtigen Beitrag zur entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit leisten und den Nachwuchs im entwicklungspolitischen Berufsfeld fördern.«

Wer kann weltwärts gehen?

Auch wenn der Dienst als „Freiwilligendienst“ bezeichnet wird, handelt es sich um einen Arbeitseinsatz unter schwierigsten herausfordernden und unbequemen Rahmenbedingungen. Das tropische Klima in Cali, die Höhe (um 1.100 m ü NN), die dynamischen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse und die völlig fremde Kultur erfordern höchste Belastbarkeit, Flexibilität, Eigenverantwortung, Achtsamkeit, Toleranz, Empathie, Proaktivität und Solidarität von den Teilnehmern. Um die Sicherheit vor Ort gewährleisten zu können gelten strenge Sicherheitsregeln, die die persönliche Freiheit des Einzelnen – so wie wir es in Deutschland gewöhnt sind – einschränken. Konsumverzicht und Bescheidenheit sind nötig. Es werden deshalb nur hoch engagierte Freiwillige entsendet, die nicht fordern sondern geben möchten – vor, während und auch nach der Entsendung. Denn auch nach ihrem Freiwilligendienst engagieren sich die Rückkehrerinnen und Rückkehrer weiter in der entwicklungspolitischen Arbeit: Sie tragen ihre Erfahrungen in die Gesellschaft, in Schulen, im Verein und bei öffentlichen Veranstaltungen und leisten so über ihren Auslandseinsatz hinaus einen persönlichen Beitrag für eine gerechtere Welt. Das weltwärts-Programm fördert das Globale Lernen. Das Erlebte wirkt oft lange nach und stellt Weichen für die Zukunft.

Freiwillige verpflichten sich, an allen begleitenden Veranstaltungen teilzunehmen (12 Vorbereitungstage, 5 Tage als Zwischenseminar vor Ort, 5 Tage nach der Rückkehr und 3 von der Entsendeorganisation flexibel einsetzbare Tage) sowie regelmäßige Berichte und eine abschließende Projektbeschreibung zu verfassen.
Sie werden durch die Entsendeorganisationen intensiv auf ihren Einsatz vorbereitet und während der gesamten Zeit ihres Freiwillgendiestes begleitet. Die Arbeitsfelder der Freiwilligen umfassen das gesamte Themenspektrum der aktuellen Entwicklungszusammenarbeit.

Wie lange?
Der Freiwilligendienst wird für eine Dauer von 12 Monaten geleistet.

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